Beichte eines Serienmörders_Trailer_zum Buch
Thriller von Peter Riese:
SYMPHONIE DES SCHWEIGENS
T1_Symphonie_des_Schweigens
Psychologischer Thriller.
Der moralisch verkommene Rechtsanwalt, Ken Miller, manipuliert Gerichtsurteile und aktiviert unbedacht einen Serienmörder. Sein Bruder wird dadurch zum Tode verurteilt und in zwölf Stunden hingerichtet. Der an seinem Glauben zweifelnde Geistliche, Werner Hansen, wird zur Zielscheibe des Mörders und steht in seiner Hoffnungslosigkeit davor, das Beichtgeheimnis zu brechen. Was weitere Morde zur Folge hätte. Zehn Jahre lang konnten sie Frankies Unschuld nicht beweisen. Jetzt haben sie nur noch zwölf Stunden.
Ein psychologisch dichter Thriller, der Sympathie für den Teufel weckt. Achten Sie auf sich.
Leseprobe:
Frankie in der Todeszelle, der beichtende Mörder und Ken, der Leibhaftige. Sie flüsterten mir zu, dass es nicht beendet sei. Es war jetzt fast zehn Jahre her. In Erinnerung sah ich mich, in einem dieser verführerisch müden Momente, zwischen Einschlafen und Wachsein, in dem Beichtstuhl sitzen und eine, tiefe, melodisch klingende Stimme unterbrach sanft die Stille: „Gelobt sei Jesus Christus, ich habe gesündigt.“ Kraftlos hob ich meine Hand, deutete ein Segnen an und antwortete: „In Ewigkeit Amen.“ Nach einer Sekunde der Besinnung fragte ich den neben mir Knienden, wann er das letzte Mal beichten war. Er hätte niemals zuvor gebeichtet, sagte er. Seine Stimme kam mir bekannt vor. Der Herr in seiner unendlichen Güte würde allen, die wahrhaftige Reue zeigten, vergeben, und er könne mir von seinen Sünden erzählen, murmelte ich routiniert. Er beichtete mir die Anzahl der Menschen, die er umgebracht hatte, und erzählte von den Grausamkeiten, die er seine Opfer erleiden ließ. „Ach“, sagte er ergänzend, „ich bereue meine Sünden und bitte unseren Herrn Jesus Christus um Vergebung.“ Es dauerte eine geraume Weile, bis der Sinn seiner Worte sich mir entschlüsselte, bis mein Gehirn sie verstand. In dieser Zeit nickte ich immerzu und schaute dabei von links nach rechts und wieder nach links. Wie jemand der, arm an Geist, den rettenden Intellekt suchte. Neben mir kniete ein Serienmörder und beichtete seine Morde! An seiner Stimme hatte ich ihn erkannt. Ein schneller Seitenblick durch das Messinggitter, das den Beichtenden von dem Beichtvater trennte, bestätigte mir das. Aus den Organen strömend fühlte ich, wie die Stresshormone meinen Körper überfluteten. Ein Serienmörder, der seine bitterbösen Freveltaten beichtete, und ich hatte ihn erkannt. Gott! Die Erkenntnis, dass ich nicht mehr lange leben würde, erzeugte, statt Fluchtreflexe, einen beklemmenden Panzer aus Angst, Panik und Starre. Gerne hätte ich geweint, um mein Leben gebettelt oder mich totgestellt. Aber ich war erstarrt.
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