Kohärenzgefühl (Teil 1 der wissenschaftlichen Geschichte von Gesundheit,
Gesunderhaltung und Regeneration)

Peter Riese, MSc, psychosoziale Beratung

Die am meisten zitierte Definition für Gesundheit ist die der WHO, die 1946 bei der internationalen Gesundheitskonferenz eine allgemeingültige Formulierung wie folgt abgegeben hat:

„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“.

Das sehe ich nicht so, denn nach dieser Definition dürften 99 % der Menschheit krank sein.

  1. Das Kohärenzgefühl von Aaron Antonovsky (Medizin-Soziologe 1923 – 1994)

Er entwickelte das salutogenetische Modell, das sich – im Gegensatz zur Pathogenese – mit der Frage befasst, welche Faktoren einen Menschen relativ gesund halten.

Liebe Freundinnen, Freunde und Interessierte,

schon wieder beendet sich ein turbulentes und stressreiches Jahr. Ich hoffe, dass mein Schreiben euch bei bester Gesundheit erreicht.

Diejenigen, die unbeschadet die letzten zwei Jahr überstanden haben, leben nach einem Prinzip, dass den meisten nicht bewusst ist. Sie besitzen das sogenannte Kohärenzgefühl.

Der Begriff „Kohärenzgefühl“ (sense of coherence) wurde von Aaron Antonovsky (Medizin-Soziologe 1923 – 1994) geprägt, der auch der Vater der Salutogenese genannt wird.

Das Kohärenzgefühl setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

1. Die Verstehbarkeit, dass nichts aus Chaos oder Zufall entsteht, sondern alles einen Ursprung besitzt. Ereignisse der inneren und äußeren Welt werden als geordnet und vorhersehbar betrachtet.

2. Die Handhabbarkeit. Die absolute Gewissheit in sich zu spüren, dass genügend innere Ressourcen vorhanden sind, um das eigene Leben zu gestalten und jeden Angriff auf die Gesundheit bewältigen zu können.

„Bedauerliche Dinge geschehen nun einmal im Leben, aber wenn sie dann auftreten, wird man mit ihnen umgehen können und nicht endlos trauern“ (Aaron Antonovsky)

3. Die Sinnhaftigkeit. Das tiefe, unbeirrbare Gefühl, dass alles, und ganz besonders das Leben, einen Sinn hat.

Schon Aristoteles (Universalgelehrter und Philosoph 384 v. Chr. – 322 v. Chr.) sagte: „Wenn du den Sinn des Lebens suchst, dann nimm dein Talent und schau, wo es sich mit den Bedürfnissen der Menschheit kreuzt.
Damit sind auch die ganz kleinen Talente gemeint. „Zuhören können“ ist für einen Großteil der Menschen ein wichtigeres Talent, als dass ihnen jemand die Quantenmechanik erklären kann.

Wer nach diesen Maßstäben sein Leben ausrichtet, der wird einen wesentlich höheren Gesundheitslevel erreichen, als diejenigen, die in allem einen Zweifel, ein Chaos und Sinnlosigkeit entdecken.

Aaron Antonovsky führte in den 70er Jahren in Israel eine Studie durch und stellte fest, dass ein großer Anteil Frauen sich bester Gesundheit erfreute, obwohl sie eine lange Zeit in einem Konzentrationslager interniert waren. Medizinisch war das nicht nachvollziehbar und Aaron Antonovsky suchte nach dem Nenner, der all diesen Frauen gemeinsam war. Den hat er gefunden und mit dem vorgenannten Kohärenzgefühl (soc) beschrieben.

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Die wissenschaftliche Geschichte von Gesundheit,
Gesunderhaltung und Regeneration

wird ständig erweitert. Es werden die Psychosomatik vorgestellt, insbesondere biopsychosoziale Modelle, die Psychoneuroimmunologie, die Psychoneuroendokrinologie, psychogene Phänomene wie der psychogene Tod und die psychogene Gesundheit, die Trancetechniken der Hypnogenetik und ganz besonders die psychologischen und psychosozialen Beratungsmethoden zur Gesunderhaltung,

 

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